Wir wollen üppiges Grün an Orte bringen, an denen sonst kein Grashalm wachsen darf. Dazu gehört auch Brachen zu entmüllen und zu bepflanzen und die Aufklärungsarbeit zur Bedeutung von grünen Oasen im städtischen Raum.
Der Anbau in unseren Gärten erfolgt biologisch. Außerdem fördern wir den insektenfreundlichen Anbau. Unkraut gibt es bei uns nicht. Wir sprechen eher von Beikraut oder Wildkraut, das nicht immer gleich ausgerupft werden muss. Häufig sorgen diese Kräuter für zusätzliche Nahrung für Bienen. Und die meisten sind auch essbar.
Unsere Gärten sorgen sich um die Vielfalt. Sie bewahren das Saatgut von selten gewordenen Arten und Sorten und reichen es zum Anbauen weiter. Seit Beginn der Landwirtschaft wird selbstverständlich Saatgut von Pflanzen für die nächste Aussaat gewonnen. Der größte Teil der Nutzpflanzensorten ist durch die Industrialisierung der Landwirtschaft verloren gegangen. Die für diese Landwirtschaft gezüchteten Sorten sind genetisch möglichst gleichförmig. Sie brauchen Agrarchemie, um die versprochene Leistung zu erbringen. Samenfeste Sorten mit ihrer genetischen Vielfalt sind dagegen in der Lage, auf sich ändernde Umweltbedingungen und Stress wie Trockenheit zu reagieren und sich anzupassen.
Es gibt neben der ökologischen auch die soziale Funktion von urbanen Gärten. Das Gärtnern schafft einen Rahmen für städtische Naturerfahrung, das Selbermachen, Begegnung und Gemeinschaft. Dadurch entstehen praktische Lernorte für Erwachsene und Kinder und neue Impulse für Kulturen der Teilhabe. Erfahrungen des stetigen Gedeihens und Wachsen können auch in der Stadt gemacht werden und das Verständnis für Naturkreisläufe wächst.
Die Stadtteile gewinnen an Lebensqualität und auch marginalisierte Bevölkerungsschichten erhalten die Chance, sich mit ihren Kenntnissen in den Lebensraum Stadt einzubringen. In gemeinschaftlichen Workshops lernen wir mit und voneinander, wobei wir das Wissen aus einer Vielzahl von Herkunftsländern nutzen können.
Mitglieder des AK Urbane Gärten sind:
- Grow-Up Interkultureller Garten Kriegshaber
- Pareaz mit dem Nachbarschaftsgarten Antonsviertel und dem crafftwerk Kulturgarten am Gaswerk
- Hochbeetanlage beim Sozialkaufhaus Contact
- Quartiersmanagement Oberhausen – Nachbarschaftsgarten bei St. Joseph und Nachbarschaftsbeete an der Dieselbrücke
- Quartiersmanagement Rechts der Wertach – Austraße
- CityFarm Augsburg mit „Gartopia“, ein Gemeinschaftsgarten
- Werkstatt für urbane Intervention mit dem mobilen Gemüsebeet
- Youfarm Augsburg
- Interkultureller Garten an der Ballonfabrik
- Arbeitsprojekt Zirbelwerkstatt – Urban gardening, upcycling & more
- Wertachwiese – Pferseer Gemeinschaftsgarten
- Gemeinschaftsgarten des Aufbau e.V.
- Urban Gardening Demonstrationsgarten an der Hochschule Augsburg
- Verein Ulrichsviertel mit Hochbeeten und Baumscheibenbepflanzungen
In Kontakt stehen wir mit der Umweltstation Augsburg, dem Landesbund für Vogelschutz, dem Landschaftspflegeverband und dem Amt für Grünordnung. Unterstützt werden wir durch das Pflanzenparadies Wörner in Neusäß. Der Arbeitskreis ist Teil der Lokalen Agenda 21 für ein zukunftsfähiges Augsburg und dem damit verbundenen Lifeguide Augsburg – dem Webverzeichnis für ein nachhaltiges Leben in Augsburg.
Wir freuen uns über alle, die sich anschließen möchten, zum Beispiel um gärtnerisches Wissen weiterzugeben, Veranstaltungen mit zu organisieren, Flächen zur Verfügung zu stellen oder Pflanzen und Saatgut zu tauschen. Ganz wichtig ist die soziale Komponente des Austauschs durch das gemeinsame Gärtnern. Deshalb freut sich der Arbeitskreis, wenn Initiativen im sozialen Bereich Interesse an gemeinsamen Projekten haben. Wir wenden uns nicht nur an erfahrene Gärtner*innen, sondern an alle, die gerne an der frischen Luft sind und in der Erde wühlen.